Oft werde ich gefragt, warum ich mich für den Skoda Yeti als Basis für das Reisen mit Dachzelt entschieden habe. Im folgenden Beitrag möchte ich meine Entscheidung etwas erleutern.
Notwendigkeiten im Alltag und in der Freizeit
Am einfachsten für den Alltag wäre ein Alltagsfahrzeug und zusätzlich einen Campingbuss oder ähnlich zu unterhalten. Dies wollte ich aber auf keinen Fall.
Denn der Grundgedanke war, dass ich nur ein Fahrzeug unterhalten möchte. Und dieses Fahrzeug muss dann optimaler Weise allen Situationen für die ich es nutzen möchte irgendwie gerecht werden.
Beruflich fahre ich ca 20k Kilometer pro Jahr. Dabei pendel ich fast täglich in den Hochschwarzwald. So liegt es in der Natur der Sache ein möglichst sparsames KFZ zu fahren. Erschwerend kommt im Schwarzwald der oft lange Winter dazu. Oft fahre ich die Winterreifen länger als die Sommerreifen.
Was sind also die Anforderungen an den Yeti?
- Das Fahrzeug sollte möglichst Sparsam sein.
- Das Fahrzeug muss auch bei schwierigen Wetterlagen und besonders im Winter sicher sein. (4×4)
- Das KFZ sollte ein gutes Mittelmaß zwischen Größe, Stauraum und zu bewegender Masse bieten.
- Es muß die Dachlast aufweisen damit ein Dachzelt darauf transportiert werden kann.
- Genügend Platz um damit Campingzubehör, Gepäck + 3 Personen unter zu bringen.
- Offroad tauglichkeit nicht relevant.
An dieser Stelle recherchierte ich in Richtung SUV oder Hochdachkombi. Jedoch schien mir z.B. der Caddy, der mir gut gefiel, für meinen Alltag überdimensioniert. So kam ich dann auf den Skoda Yeti und fand dort alles was ich mir gewünscht habe.
- Ein kompaktes übersichtliches Fahzeug mit angenehmen Fahreigenschaften
- Sparsamer Verbrauch
- dreigeteilte Rückbank zum leichten entfernen einzelner Elemente für mehr Stauraum
- 100kg Dachlast
- Anhängerkupplung für Fahrradträger
- 4×4 für winterliche Verhältnisse
4×4 ?
Der Yeti ist von seiner Bauweise her schön kompakt, wendig und bietet ein angenehmes Fahrgefühl. Sein automatischer 4×4 Antrieb macht ihn nicht zum Geländewagen, und mit seinem niedrigen Radstand eignet er sich höchstens zum befahren von einem Feldweg. Aber darum geht es auch nicht. Für mich ist der 4×4 der entscheidende Vorteil um auf einer verschneiten Straße am Berg dann doch noch an dem liegengebliebenen LKW vorbei zu kommen. Und diese extra Reserve hat sich vielfach bewehrt.
Taugt der Yeti als Camper?
Der Stauraum im Kofferaum ist nicht üpig aber reicht aus um all unsere Campingequipment unter zu bringen. Die Dachlast reicht mit 100kg um das Ikamper Skycamp zu transportieren. Die Rückbank ist dreigeteilte und so lassen sich je nach Bedarf die Sitze mit zwei Handgriffen aus und einbauen.
Anstelle von einem Rücksitz kann ich dort vier Plastikkisten aus dem Baumarkt stapeln, in denen unsere Kleider Platz finden. Fixiert werden die Kisten mit Spanngurten an den für die Sitze vorgesehenen Fixpunkten. Das klappt wunderbar. Allerdings erinnert das Kistengestapel doch auch manchem an Tetris für Fortgeschrittene.
Wie haltet Ihr Ordnung im MiniCamper?
Leider ist der Yeti in seinem Segment als Camper nicht sehr verbreitet. Das liegt vermutlich daran, dass er gegenüber z. B. einem Caddy weniger an Stauraum zu bieten hat. So findet sich auch weniger passendes Zubehör wie z. B. eine Campingküche für den Kofferraum. Diese sind für manch anderes Fahrzeug verfügbar. Auch Küchenmodule mit einem Klappbett gibt es kaum in Sinnvoller ausführung. Dafür ist der Yeti zu kompakt.
Eine sehr interessante Küchenlösung bietet z. B. die „Kitchen in the box„, oder die „MOKUBO„. Beide sind allerdings nicht gerade günstig. Ansonsten gibt es immer die Möglichkeit sich selbst etwas handwerklich zu betätigen. Lösungen gibt es dafür genügend.
Schubladen vs Kisten?
Bisher hat ein einfaches Packsystem aus Kisten den Zweck mehr als erfüllt. Der Plan für eine kleine Küche mit Auszügen für die Kühlbox und den Gaskocher ist bisher in der Schublade liegen geblieben, da mir der Aufwand gegenüber dem jetztigen System zu hoch erscheint. Meine Baumarktkisten lassen sich nach der Reise wieder im Regal verstauen. Das Geschirr kurz durch die Maschiene schicken und schon ist ales wieder einsatzbereit.
Gekocht wurde bis jetzt eh immer ausserhalb vom Fahrzeug. Wobei ein KFZ das als Camper genutzt wird, auf jeden Fall auch irgendwann nach Camping riecht. 🙂
Die einfache Bauweise und Einrichtung im Yeti sind für den Campingeinsatz gut, da das Fahrzeug beim Reisen mit dem Dachzelt auch eher als Nutzfahrzeug dient. Wenn mal was zerkratz oder etwas auf dem Sitz landet, ist das nicht so dramatisch.Ein Kärcher Nasssauger mit Polsterdüse ist etwas großartiges.
Der Yeti und das Skycamp
Als Erstes finde ich, dass das Skycamp auf dem Yeti gut aussieht. Natürlich ist das Geschmackssache. Das Zelt ist deutlich sichtbar, aber wirkt nicht wie ein UFO, das gerade auf dem Dach gelandet ist. Eher wie eine größere Dachbox. Ich hatte mal ein Autohome auf einem Golf installiert. Das sah dann schon eher nach unbeholfener Tragfläche aus.
Auf- und Abbau des Skycamp auf dem Yeti.
Ein großes Thema ist oft die Montage von Dachzelten, besonders wenn die Höhe des Autodachs ein arbeiten über Kopf fordert. Beim Yeti ist dies aber gut machbar und das Zelt lässt sich bequem mit vier Personen auf das Dach bzw. die Träger heben. Dies kann bei höheren Fahrzeugen schnell abenteuerlich werden. Der Abbau ist ähnlich unspektakulär.
Damit der Kofferraum ganz geöffnet werden kann, muss das Zelt relativ weit über dem Dach nach vorne installiert werden. Dadurch entsteht ein leichter Überhang über der Frontscheibe. Dies ist an sich kein Problem, allerdings ist auf die Verteilung von Gewicht im Zelt zu achten. Als schwerstes Mitglied der Familie schlafe ich auf der Seite über dem Kofferraum und meine Tochter auf der anderen Seite. So ist eine unnötige und einseitige Belastung auf den Dachträgern reduziert.
Abschließend – warum ich mich für den Skoda Yeti entschieden habe
Ein kleiner Nachteil für das kompakte und wendige Set-up ist die effektive Höhe von etwas über zwei Metern. Es sind eben ein paar Zentimeter zu viel, um in die meisten Tiefgaragen einfahren zu können.
Immer daran denken, Zelt fährt mit. 🙂
Wer längere Reisen plant und sein KFZ mehrheitlich als Campingfahrzeug nutzt, sollte sich überlegen, ob die Größe des Kofferraums ausreichend ist.
Als Minicamper zum Reisen mit dem Dachzelt hat der Yeti sich für mich über Monate hinweg als solides Fahrzeug bewehrt.
Sehr positiv zeigt sich der Spritverbrauch. Voll beladen und mit Dachzelt hat mein Set-up einen Verbrauch von 6,8 – 7,8 Liter Diesel /100 km. Das ist meiner Meinung nach echt in Ordnung.
Immer wenn es eng wird, sei es auf Bergstraßen oder Dörfern mit engen Gassen wie auch auf schneebedeckten Straßen, zeigt sich der Yeti mit seinen kompakten Maßen als angenehmer Begleiter.
Alles in allem ist der Yeti für mich die perfekte Basis für den Alltag und das Reisen mit dem Dachzelt.
Danke für Dein Interesse an meinem Blog
Florian
Comments 8
hi, Skoda Yeti ist sowieso cool. ich ziehe selber mit meinem Yeti durch die Lande. gerade Ibiza, Mallorca und Menorca und dann wieder nach Hause. brauche einen Tip von dir. wo bekomme ich ein solches Hartschalen skycamp und wie wird das auf dem Dach montiert. LG herbert
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Author
Hallo Herbert,
wie cool, dass du mit dem Yeti die Balearen erkundest. *kleines bisschen neidisch* 🙂
Das Skycamp gab es ursprünglich nur bei Campwerk. https://www.campwerk.de/skycamp-dachzelt/
Inzwischen gibt es einige andere Händler die das Skycamp ebenfalls im Programm haben. Skycamp ist dabei eine Marke.. Es gibt viele andere Marken die auch auf Basis einer Haftschale aufgebaut sind. Ganz klassisch das Maggiolia Autohome, oder James Baroud. Inzwischen gibt es aber unzählige andere Hersteller. Sehr umfangreiche Infos dazu findest du bei z.B. bei den http://www.dachzeltnomaden.de.
Das Dachzelt habe ich mit Dachträgern von RhinoRack montiert. Einfach Dachträger anbringen und dann zu viert das Zelt auf das Dach setzen und mit den Montageplatten am Dachträger festschrauben. Inzwischen gibt es einfachere Verschlüsse zum zuklappen. Damit sparst Du Dir das festziehen von Muttern zwischen Autodach und dem Zelt. Was etwas funmelig sein kann.
Hoffe ich konnte Dir helfen und wünsche weiterhin viel Spaß beim Reisen.
Grüße
Florian
Servus Florian,
Als erfahrenen DZ-Camper mit dem Yeti Frage ich dich wie viel kg dein DZ plus ihr 3 Personen ausmacht? Ich bin unschlüssig welchen Dachträger ich kaufen muss, um mein DZ mit einem Eigengewicht von 55kg zu montieren. Wir sind dann noch 2 Personen von insgesamt ca. 95kg, die im DZ übernachten wollen.
Kannst du mir einen Tipp geben?
Danke schon mal vorab.
Gruß Krissi
Author
Hallo Krissi,
ich kann mich sehr gut an genau diese Forschungsreise bezüglich Dachträgern erinnern. Es ist mehr als frustrierend.
Es scheint bezüglich der Nutzung von Dachzelten immer noch eine gewisse Grauzone zu geben. Daher findet man Rechenexempel und ähnliches, aber keinen konkreten Hinweis welcher Träger nun dafür zugelassen ist.
Mein erstes Dachzelt kam von einem Vermieter und die Dachträger habe ich auf die Empfehlung passend zum Zelt dazu gekauft. Montiert wurde es für eine Woche auf einem Golf. Dachlast war, glaube ich, mit etwas über 58 Kg angegeben. (Sehr wage Erinnerung) Das Zelt war gerade etwas unter diesem Wert. Nach einer Woche waren keine Schäden am Fahrzeug zu erkennen. Der Dachträger war ein simpler Thule mit Stahlprofil. Also nichts besonderes.
Später, beim Kauf meines eigenen Dachzelt hieß es, dass diese nicht für Dachzelte zugelassen seien. Ich habe dann die Rhinoracks gefunden. Dort war auch in der Betriebsanleitung explizit eine Anleitung für die Montage von Dachzelten dabei. Der Träger hat mir bis heute gute Dienste geleistet.
Ich kann Dir auch keinen konkreten Vorschlag machen welcher Dachträger der Richtige ist, aber vielleicht geht es Dir irgendwann ähnlich wie mir, und du kaufst einfach einen und gehst davon aus, dass der das Dachzelt auch halten wird.
Sehr umfangreiche Infos findest Du auf der Webseite der Dachzeltnomaden.
https://dachzeltnomaden.com/die-dachzeltmontage/
Hallo Florian,
wir haben uns auch ein Hartschalen Dachzelt gekauft für unseren Skoda Yeti.
Nun haben wir dieses montiert sodass die Heckklappe gerade noch komplett aufgeht. Heißt im Umkehrschluss auch dass es vorne über die Frontscheibe rausschaut.
Wenn wir jetzt mit dem Dachzelt fahren kommen ab 80kmh Windgeräusche vorallem Tachoaufwärts (störende und immer lauter werdende Pfeifgeräusche)
Jetzt meine Frage wie ist es bei dir mit den Windgeräuschen und wenn es bei dir nicht pfeift was hast du uns als Lösungsvorschlag?
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Hallo Oliver,
Jetzt endlich mal eine Antwort. Hast Du zwischenzeitlich schon eine Lösung gefunden?
Dass das Dachzelt etwas über die Frontscheibe herausragt fand ich nicht weiter störend. Aber das mit den Pfeifgeräuschen ist ärgerlich. Kannst du orten, ob es von den Trägern oder vom Zelt kommt?
Anfangs hatte ich bei dem Ikamper auch ein leichtes Pfeifen, welches vom Dachträger her kam. Der Dachträger kam aber mit verschiedenen Kunststoffteilen um die Öffnungen auf der Oberseite zu verschließen. Damit war es dann erledigt. Versuch mal die verschiedenen Öffnungen z. B. an den Montageplatten am Dachzelt oder an den Trägern mit Tape abzukleben. (Provisorisch), damit kannst Du herausfinden wo es pfeift.
Bei mir steht das Dachzelt auch etwas über die Frontscheibe, hat aber nie wirklich gestört. Bei Campwerk gibt es für Dachzelte einen Windabweiser. Vielleicht könnte das ein Ansatz sein.
Viel Glück und auf gutes Reisen
Florian
Hi,
sehr interessanter und Informativer Bericht.
Weißt Du denn auch die genaue Höhe des Fahrzeugs mit montiertem Zelt?
Würde mich zwecks der Tiefgarage und Parkhäusern interessieren. 🙂
Gruß Sascha
Author
Hallo Sascha,
danke für Deinen Kommentar. Die genaue Höhe habe ich gerade nicht parat. Das Zelt ist Momentan nicht auf dem Dach. Aber mein Setup ist, soweit ich mich erinnern kann, etwas über 2 Meter hoch. Und damit sind die meisten Tiefgaragen tabu. Leider.
Grüße
Florian